Nachsuche mit Hetze am 31.10.2013 Dank der hohen Teamfähigkeit meiner schnellen und gut ausgebildeten (Fährtenschuhmethode nach Jochen Borngräber!) Rhodesian Ridgebacks endet eine schwierige Nachsuche über ca. 1300m in sehr kurzer Zeit erfolgreich.
Gegen 9:00 h werden meine Hunde und ich zur Nachsuche auf einen soeben beschossenen und flüchtigen Damspießer gerufen. Die genaue Schussverletzung ist zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Es gibt keinerlei Schweiß oder sonstige Pirschzeichen. Der Anschuss wird durch Vorsuche von Aminah ermittelt, sie zeigt mir durch ihr ganz spezielles Haarsträuben am Rutenansatz, dass sie die Krankfährte gefunden hat und hält. Wegen des dicht verwachsenen Waldgeländes werden die beiden Hündinnen von mir bald geschnallt. Kurz darauf ertönen Sicht- und Hetzlaut mehrere hundert Meter voraus. Die beiden Hündinnen treiben den Hirsch nun im großen Bogen gezielt zurück auf mich zu. Sie sind dabei rechts und links nah am Wild, fast gleichauf mit ihm, und verhindern so jeden Ausbruchsversuch in eine andere Richtung. Das Tempo dabei ist enorm, auf weite Strecken vergleichbar dem eines galoppierenden Pferdes. Nach mehr als 1300 m lauter Hetze durch dichte Naturverjüngung und über Moorgräben stellen sie ihn scharf. Dabei weichen sie seinen Attacken mit den langen Geweihspießen geschickt aus, ohne ihm Raum zu neuer Flucht zu geben. Aminah, die führende, erfahrenere Hündin, weist ihre Sekundantin Alchemilla regelrecht in die Technik des Stellens ein. Schließlich schiebt sich der Hirsch nach einem letzten vergeblichen Ausbruchsversuch kurioser Weise mit Haupt und Träger unter dichtes Fichtengeäst und Wurzelwerk - und zwar liegend, wodurch die Hunde seine Drossel zunächst nicht mehr erreichen können, sie zwicken ihn daraufhin heftig ins Hinterende. Durch eine Zweiglücke kann dann der Fangschuss direkt auf das Haupt gegeben werden. Die erste Verletzung war ein Laufschuss. Zitat aus „Die Schweißarbeit“, von Wildmeister Borngräber: „Stücke mit Laufschuss sind nur mit allerbestem und vor allem schnellem Hundematerial zu bekommen. Meist nur durch Hetzen und...ganz scharfes Stellen....“.
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